• Kalt, nass und eindrücklich

        • 10.11.2023
        • Unter strömendem Regen besuchten die 10. Klassen der Mathias-von-Neuenburg Real- und Werkrealschule am Montag, den 6. November, das ehemalige Konzentrationslager von Natzweiler/Struthof, das heute eine Gedenkstätte ist. Besonders eindrücklich angesichts der kalten und nassen Wetterverhältnisse war der Appellplatz mit dem Galgen, da nachvollzogen werden konnte, wie grausam es war, dort stundenlang stehen zu müssen, noch dazu in unzureichender Kleidung.

          Der Zynismus des Lagers wurde auch deutlich, denn die Villa des Lagerkommandanten, der im Luxus lebte, ein eigenes Schwimmbecken und einen von den Häftlingen angelegten Gemüsegarten hatte, liegt fast in Sichtweite des Appellplatzes.

          Außerdem besichtigten die SchülerInnen die Lagerbaracken und das Gefängnis, in dem man noch den Prügelbock sehen kann, auf dem Häftlinge aufs Brutalste geschlagen wurden. Natzweiler/Struthof war ein Arbeitslager, das zunächst zum Abbau eines Granitvorkommens angelegt wurde, später wurden dort Juncker Motoren repariert. Die Arbeitsbedingungen waren grausam, das Essen bestand aus Wassersuppen, die Sterblichkeitsrate betrug 60 Prozent und die im Lager arbeitenden Ärzte führten furchtbare Experimente an den Lagerinsassen durch, unter anderem mit Giftgas, wofür 1943 auch eine Gaskammer eingerichtet wurde. Diese war allerdings geschlossen, wohingegen der Ofen, in dem die Leichen verbrannt wurden, in einer der Baracken zu sehen war.

          Die Asche wurde als Dünger verwendet oder in einer Sickergrube entsorgt. Respekt vor menschlichem Leben oder menschlicher Würde zeigten die Nazis nicht, ein Mahnmal erinnert heute an die Opfer.

          Foto: M. Mayer-Grosch