Was machst du, wenn dich jemand belästigt? Was machst du, damit es gar nicht so weit kommt? Diesen Fragen ging der Diplom-Karatelehrer Karl-Hans König am Donnerstag und Freitag, den 6. und 7. Juli, in der Sporthalle der Mathias-von-Neuenburg Schule in einem speziellen Selbstverteidigungskurs auf den Grund. Der Kurs, der über das Rückenwindprogramm finanziert wurde, richtete sich an alle Schüler*innen der Schule, die Zahl der Anmeldungen überstieg dabei die Erwartungen, so dass der ursprünglich auf einen Tag angelegte Kurs auf zwei Tage ausgedehnt werden musste.
Organisiert wurde das Training von Daniela Heger, Konrektorin der Realschule und selbst Trägerin eines braunen Gürtels im Karate, unterstützt wurde sie von Felix und Tim Neumann. Die beiden Brüder besuchen die Realschule (Klasse 5b & 7b) und tragen beide ebenfalls den braunen Gürtel, wobei Felix dieses Jahr noch den schwarzen Gürtel machen wird. Zudem sind beide im Fudokan-Nationalkader und haben auch schon auf der Weltmeisterschaft erfolgreich mitgemacht.
Jede Klassenstufe erhielt anderthalb Stunden Karateunterricht, was natürlich nur reicht, um ein, zwei Techniken einzuführen. Doch diese sind zur Selbstverteidigung sehr effizient, ein gut geführter Schlag auf sensible Stellen reicht aus, um einen etwaigen Angreifer zweimal überlegen zu lassen, ob er den Angriff fortsetzen will. „Es ist cool, zu lernen, wie man sich verteidigen kann“, so Jennifer (9b). „Jetzt weiß ich endlich, was ich machen kann, wenn mich jemand angrabscht“, fügt Lara (9b) hinzu. Das Wichtigste jedoch ist, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Der beste Kampf, so König, sei der, den man nicht führen müsse. Karate basiere auf dem Gedanken der Selbstverteidigung, es sei keine Angriffstechnik. Wichtig sei die Disziplin und der Respekt vor dem anderen, was sich auch in der speziellen Begrüßung, einem tiefen Verbeugen, und in der aufmerksamen Stille, die König einforderte, zeigte.
So hörten die Schüler*innen gespannt zu, während König kurz auf die Geschichte der Kampfkunst ´Karate` einging, gleich darauf zeigte er einige Techniken mit Hilfe von Tim und Felix, um dann die Schüler*innen selbst ausprobieren zu lassen, wie man seine Schlagkraft erhöht oder sich aus einem Würgegriff befreit. Aufmerksamkeit folgte auf Auspowern und in der Halle entstand eine ganz besondere Synergie, denn alle waren mit Begeisterung dabei. `Karate sollte ein Unterrichtsfach werden´, mit diesem Wunsch verließen alle, Organisatoren wie Teilnehmer, die Sporthalle.